Spielend helfen lernen – der Jugendgruppe über die Schulter geschaut

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Simulation der Einsatzstrukturen des THW in der Ausbildung

Nicht immer spielt das Wetter mit, wenn die Jugendgruppe des Ortsverbandes Eberswalde eine Ausbildung plant. Am 4. Oktober 2025 deutete bereits am Morgen ein wolkenverhangener Himmel an, was im Lauf des Tages folgen würde: Heftige Niederschläge über mehrere Stunden. „Dann ziehen wir eben gleich in den Schulungsraum um und improvisieren“, schmunzelte Heike Klocke, stellvertretende Ortsjugendbeauftragte, verheißend.

Was als improvisiert angedeutet wurde, entpuppte sich schnell als gut geplant. Vom GKW des Ortsverbandes wurden schnell noch Schaufeltrage und Spineboard organisiert, dann erklärte Heike Klocke den Jugendlichen das Übungsszenario: In einem eingestürzten Haus werden noch zwei Personen vermisst; der Ortsverband wird zur Hilfe bei der Suche und Rettung angefordert.

Wo bekommt man denn schnell ein „eingestürztes Haus“ her – welches zur Übung sicher aber den Jugendlichen trotzdem ein halbwegs realistisches Szenario bietet?

Kein Problem: Mit Feuereifer machte sich die Jugendgruppe daran, aus Möbeln, Decken, Stühlen, Kisten, Bänken und sonstigem Inventar des Schulungsraumes eine realistische Kulisse für die Übung zu schaffen. Schnell noch die Rollläden runter, zwei Übungs-Dummys unter den „Trümmern“ versteckt. Fertig.

Bevor es an die Aufgabe ging, erklärte Heike Klocke noch die Strukturen für die Abarbeitung der Einsatzaufgabe: Welche Funktionen haben Zug-, Gruppen- und Truppführer? Welche Aufgaben hat der Zugtrupp? Wie erfolgt die Kommunikation? Welche Rettungs- und Hilfsmittel können zum Einsatz kommen? Wie bringen wir Licht ins Dunkel?

Nach der Einteilung der einzelnen Teams machten sich die Jugendlichen an die Lösung der Aufgabe. Gemeinsam gelang es schlussendlich, die beiden verletzten Personen mithilfe von Spineboard und Schaufeltrage zu retten. „Wir konnten die Verletzten schnell lokalisieren, noch vor Ort eine Erstversorgung gewährleisten, beide sicher aus dem Gebäude transportieren und an den Rettungsdienst übergeben“, so die Zusammenfassung von Heike Klocke. Aufgetretene Fehler oder Komplikationen wurden im Team besprochen, Lösungsvarianten mit ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.

Für die Jungen und Mädchen der Jugendgruppe war dies eine spannende und realitätsnahe Übung, die neben der Anwendung der Rettungsmittel auch die schnelle und zügige Abarbeitung einer Einsatzlage sowie die Fürsorge und Sicherheit für sich selbst und den Kameraden nebenan trainierte.

Text und Fotos: Mathias Lillge

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